Eigentlich ist schon Frühling, eigentlich ist es zu spät einen Wintermütze zu stricken, eigentlich…
Als Milena im Januar 2021 wieder nach Testsricker*innen für zwei neue Mützen-Desgins suchte, habe ich mich gleich beworben. Ich hatte bereits auf meinem Instagram- Kanal berichtet, dass ich für die Reese eine Mütze zu Weihnachten gestrickt habe. Der „Little Canada Hat“ war ebenfalls ein Teststrick für Milena.
Daher heute eine Kennzeichnung vorab: Ich habe das Strickmuster im Rahmen des Test-/Desginstrickes kostenfrei erhalten. Der Blogbeitrag geschieht auf eigene Initiative und war keine Bedingung für den Test-/Desginstrick.
Also weiter in der eigentliche Geschichte…als ich mich bewarb, war Januar und ich meinte ausreichend Zeit für den Teststrick zu haben. Und dann kam das Leben dazwischen…sowohl bei Milena und als auch bei mir. Bei mir türmten sich Umsetzungspläne für den Geburtstagsmarathon im Februar und März. Daher musste ich zunächst zurück melden, dass ich erst Ende Februar/Anfang März zum Stricken kommen würde.
Alles klein Problem.
Diesmal fand der Strick auf Ravelry statt (ich mag dieses Portal nicht – ich bekomme keine Migräne oder epileptischen Anfälle, wenn ich es nutze – es ist einfach unübersichtlich und altbacken…so!). Ich hatte meine große Not, die Teststrickgruppe zu finden und als ich sie dann fand, musste ich mit Schreck feststellen, dass alle schon fertig waren und das Muster quasi übermorgen veröffentlicht werden würde. Mich plagten Gewissensbisse, da ich die Strickanleitung schon erhalten hatte und nun gar nichts im Gegenzug geliefert hatte.
Ich schrieb also Milena an und entschuldigte mich und fragte, ob ich jetzt noch irgendwas an der Anleitung testen könne. Und dann passierte etwas, was ich so höflich und so wertschätzend fand…da können sich andere Designer gleich mal eine Scheibe abschneiden! Auch Milena entschuldigte sich bei mir, dass sie mich aus den Augen verloren und nicht wieder an Bord geholt hatte, als die Termine etc. festgelegt wurden. Ist das nicht schön, wenn beide Seiten Fehler zugeben können. Das bringt einen Zwischenmenschlich so viel weiter.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich stricke also ein Designbeispiel.
Ich hatte bereits bei Instagram bei @line_kits gesehen, dass sie statt der Original Jawoll Wolle mit Cool Wool von Lana Grossa gestrickt hat. Das Strickbild hatte mich gleich überzeugt. Also bin ich in den Wollzauber hier in Göttingen und habe mir je 100gr. Cool Wool Big in grau meliert und natur weiß gekauft.
Die Cool Wool Big hat eine etwas kürzer Lauflänge, als das Originalgarn und fällt insgesamt „dicker“ (sagt man das so, im Strickjagong?) aus, so dass ich nur einfädig stricken musste, statt zweifädig.
Da ich eher fest stricke, bin ich mit 3,5 mm Nadeln auch gut auf die Maschenprobe gekommen. Für den zweifarbigen Teil mit den Herzchen, habe ich dann auf 4,0 mm gewechselt. Das war eine sehr gute Entscheidung, in meinem Fall.
Die Anleitungen von Milena sind bisher so ausgelegt gewesen, dass man die angegeben Wolle gut verbraucht und keine großen Reste mehr übrig hat. Das finde ich nachhaltig und gut, birgt aber immer das Risiko, dass man selbst nicht hinkommt…
…und genau dass ist mir passiert. Aber ich finde, ich habe eine gute Lösung gefunden.
Für die Anleitung muss man nur rechte und linke Maschen beherrschen und man darf keine Angst vor zweifarbigen stricken haben. Ich bin ja auch noch Anfängerin und davor muss wirklich niemand Angst haben. Dann strickste halt langsam…geht doch auch!
Ich habe für die Mütze den grau-melierten Farbton komplett aufgebraucht (sogar die abgeschnittenen Fäden – da ich die zum Festnähen der Krempe benutzt habe) und nur ein Knäul vom Natur-weiß. Dabei muss ich dazu schreiben, dass von den 50gr noch viel übrig waren und ich den Rest komplett in die Bommel verarbeitet habe. Ich habe die Mütze etwas verkürzt, da ich keine neue Musterreihe anfangen wollte und mir die Mütze mit 15 cm zu lang geworden wäre. Daher seht ihr hier 12 cm und das ist sich gut mit der Wiederholung der Mustersätze ausgegangen. Die letzten 6-7 Reihen, habe ich dann mit dem Natur-weiß stricken müssen, da mir das Grau ausgegangen war und ich für die paar Reihen kein extra Knäul anreißen wollte. Sonst habe ich keine Veränderungen an der Anleitung vorgenommen.
Die Bommel habe ich dann aus der restlichen natur-weißen Wolle gemacht. Meine Reese hat mich hier unterstützt. Sie hatte großen Spaß am Bommel machen 🙂 Warum ich keine Bommeln aus „Kunstfell“ benutze, wäre ein eigenes Blogthema. Schreibt mir gern in die Kommentare, wenn ich dass mal verbloggen soll!
Und voilà…da ist sie, meine Alpenrosen Mütze von Milena and her dog. Und obwohl eigentlich schon Frühling sein sollte, hat sie mir schon oft die Ohren gewärmt. Die Wolle trägt sich wunderbar .
Und hier nochmal alle Fakten in der Übersicht:
Anleitung: Alpinenrosen Mütze von Milena and her dog, gibt es in englisch und deutsch auf Ravalery (Achtung! Diese Seite kann gesundheitliche Probleme auslösen)
Wolle: Lana Grossa Cool Wool Big 100gr grau-meliert (617) und 50gr natur-weiß (601)
Nadeln: 3,5 mm Knitpro Rundstricknadeln (Holz) und 4,0 mm Addi Feinstricknadeln (Metall)
Anpassungen: von 15 cm Länge auf 12 cm gekürzt
Bald kannst du dich aber nicht mehr als Anfängerin bezeichnen. Ich bin beeindruckt.
Danke…na ja, so langsam wie ich stricke und dann muss ich jede Technik 100Mal auf YouTube anschauen. Aber die Frage bleibt, wann ist man kein Anfänger mehr 🙂 Ich geh da nach Gefühl. Und du?