Der Mann hatte Geburtstag und ich brauchte eine Idee für ein Geschenk. Da kam das Titelbild der Burda sytle vom 1/2021 gerade recht, denn darauf war ein Model mit einem Blouson abgebildet. Der Schnitt ähnelte stark einem Modell, welches mein Mann mal vor einer Zeit anprobiert hatte, aber wegen der Stoffbeschaffenheit (ich denke 100 Prozent Plastik) nicht tragen wollte.
Und da war sie: Die Idee!
Die beiden Designbeispiele in der Zeitung waren sehr feminin und jeweils mit leichter Baumwolle und Viskose umgesetzt. Ich wollte das ganze etwas maskuliner gestalten, wenn gleich, die Originalvorlage vom Mann in Gelb mit dunkelblauen Akzenten gehalten war.
Dafür bestellte ich nach langem Suchen einen gelben Baumwollköper bei Stoffolino. Ich hätte auch gern den neon-gelben Nylonstoff bei Juni Desgin gewählt, aber eine Stoffprobe zeigte, dass der doch etwas glänzt und das gefällt meinem Mann einfach nicht.
Zum gelben Köper kamen dann Bündchen, Paspeln und der Reißverschluss jeweils in navy blue dazu, sowie ein blau-weiß kariertes Futter. Alles, bis aufs Bündchen, ebenfalls bei Stoffolino erworben.
Ich würde mir in den Onlineshops wünschen, dass bei solchen Accessoires Vorschläge für passende Farben kämen. Blau ist halt nicht gleich blau. Immerhin verstehen die meisten unter Navy blue schon etwas ähnliches….so hat es doch grob zusammengepasst.
Gefüttert habe ich die Jacke zusätzlich mit Meida 120. Dies stellte sich im Nachhinein als zu dick heraus.
Nun aber zum Schnitt: Diesen musste ich nur die den Längen anpassen, da der Schnitt selbst nicht tailliert war und auch keine Brustabnäher o.ä. vorgesehen waren. Ich verlängerte das Vorderteil, so dass der 55cm lange Reißverschluss ohne kompliziertes kürzen eingenäht werden konnte. Das waren ca. 7 cm bei der Größe 38. Es hätte sogar noch etwas länger sein können!
Die Arme verlängerte ich ebenfalls um 4 cm. Diese Veränderung nahm ich nach der ersten Anprobe wieder raus. Dies hätte ich nicht machen sollen. Das Meida hat soviel an Volumen im Ärmel gegeben, dass die Verlängerung quasi zur Normallänge geführt hätte. So sind die Arme nun 4cm zu kurz. Der Mann schoppt diese eh hoch…zu meinem Glück…so konnte ich es so lassen.
Das Nähen selbst war kein großes Hexenwerk mehr.
Das gelbe Köper ist sehr durchsichtig, daher habe ich auf das Versäubern der Kanten verzichtet. Dies war, bis auf die Belegkante, eine gute Entscheidung. Die Belegkante ist nicht mit gefüttert und so sieht man (oder wahrscheinlich nur ich), dass der Stoff da etwas ausfranst.
Die Anleitung war wie immer etwas dürftig beschrieben. Was mir vor allem beim Annähen des Saumenbündchens, sowie dem Verstürzen mit dem Futter etwas Probleme bereitete, da kaum Hinweis dazu in der Anleitung stehen. Nach vielen stecken und immer wieder wenden und anschauen, habe ich es dann irgendwie geschafft. Nur leider irgendwie und eben nichts gelernt dabei. Schade. Da vergibt sich Burda immer wieder die Möglichkeit, dass die Leser*innen von Mal zu Mal besser werden und so neben den Schnittmustern eben auch Nähtechniken als ein Mehrwert aus der Zeitung genieren.
Insgesamt würde ich bei der nächsten Jacke meine Erfahrungen einfließen lassen. Mal sehen, ob ich nochmal eine nähen darf.
Der Mann ist jedenfalls glücklich, ich auch und aus den Resten habe ich für den kleenen Mann auch eine Jacke genäht….dazu ein andermal.
Schnittmuster: Model 101 A aus der Burda style 1/2021
Stoff: gelber Baumwollköper, blau-weiß karierte Baumwolle, sowie Paselband und Reißverschluss in navy blue je von Stoffolino, navi blaues Bündchen von Fabrikara, Meida 120 von Juni Design
Schnittmusteranpassungen: Verlängert, um die Länge des Reißverschlusses, sonst keine Änderungen.