Der Kolding

Ich habe es vollbracht und eine Kolding gestrickt. Es war wieder ein Mamutprojekt, welches sich seit Beginn des Jahres gezogen hat. Nun 8 Monate später bin ich am Ziel…

Aber wir fangen mal wieder ganz am Anfang an. 2023 bin ich zum 1. Wollfestival in Kassel gefahren und es war auch mein erstes Wollfestival überhaupt. Um nicht völlig in Schockstarre zu verfallen oder einem wilden Kaufrausch zu erliegen, habe ich mir vorab genau Pläne gemacht. Was möchte ich gern mal stricken? Welche Färber*innen möchte in gern mal fühlen?

Da ich noch nicht so viel Erafhung im Wolle kaufen habe, suchte ich ein Projekt, welches quasi mit jedem Garn machbar sein wir. Und dabei ist mir der Kolding von Chris Berlin aufgefallen. Ein schöner Schal, mal kein Tuch, der sollte es werden.

Ich kaufte mir die Anleitung und rechnete, wieviel Meter Garn ich brauchen werde: 1632 Meter. Und mit der Info bin ich losgezogen. Vlt. etwas blauäugig, vielleicht aber auch nicht.

Der Schal wir mit einem farblich abgesetzten Keil im Orginal geendet. Da das Orginalgarn in 50g Knäulen daher kommt, dachte ich mir, der Keil wird also nur 50gr brauchen. Auf Wollfesten gibt es aber meist 100gr Stränge und die handgefärbten ja meist nicht zu seinem Schnäppchenpreis. Also entschied ich schon sehr zeitig, dass ich beide Seiten farblich absetzen werde, um das Garn effeltiv zu nutzen.

Bei Mme Benoir wurde ich fündig. Ich entschied mich für das Garn LuxLove in den Farben Hauch (ein zart rosa Ton) und Old Linen (ein zartes grau). Luxus war auch der Preis. Zum Wollfest noch 25 Euro pro Strang. Da dieses Garn mit 400 Meter auf 100 Gramm daherkommt. Kaufte ich 3 Stränge Old Line und 1 Strang Hauch: 1600 Meter. Die 32 Meter differenz redete ich mir schön. Aber es war auch keine Option noch einen Strang zu kaufen, von dem ich dann nur ein paar Meter verstricke. Zum Glück war ich mutig!

Zwischenstand zur Wolle nach Teil 1….da war ich mir schon sicher, dass es reichen wird.

Und dann stricke ich fröhlich los. Beim Wechsel der Farben in Teil 2 machte ich quasi genau das, was auch im Teil 5 beschrieben ist, nur anderes herrum. Ich nahm Maschen zu, statt ab und baute dabei die Intarsien ein. Das war wirklich kein Hexenwerk und würde jeder von euch, mit vergleichbarer Strickerfahrung (3,5 Jahre und Intarsien und Colour Work schon gestrickt) hinbekommen.

Was ich auch verändert habe, ist, dass ich die Mittelmache durch das ganze Strickstück gezogen habe. In der Anleitung wird (warum auch immer) im Teil 5 darauf verzichtet, um sie im Teil 6 wiederzubeleben. In der Projektzeichnung ist das auch so eingeziechnet, aber das sagte mir nicht zu, also habe ich sie auch im Teil 5 eingestrickt.

Hier sieht man, neben den vielen Strickfehlern aber sehr schön, die Mittelmasche im unteren Teil, wo zweifarbig gestrickt wird.

Ich habe die LuxLove mit einer Nadelstärke 2,75mm verstrickt, weil mir das Strickbild besser gefallen hat. Bei 3,5mm wäre es ein ganz luftiges etwas geworden. Bestimmt auch eine Option, aber nicht für mich. Daher habe ich geribbelt, und neu angeschlagen. Das Ergebnis ist, dass mein Kolding sicherlich etwas kleiner ausgefallen ist, als ein „normaler“ Kolding. Aber bitte, dass lässt sich doch verschmerzen, oder?

Ich finde mein Kolding immer noch impossant genug.

Was gibt es noch zu erzählen. Ach ja, am Ende sind 31gr Hauch und 29gr Old Linen übrig geblieben. Es hat sich gelohnt, etwas auf sein Bauchgefühl zu vertrauen.

Heute ist MeMadeMittwoch, aber mit meinem Schal kann ich da nicht mitmachen. Vielleicht habt ihr trotzdem Lust zu schauen, was die anderen Frauen da so gewärkelt haben.

P.S.: Die Hose auf den Bildern, als auch das Shirt sind gekauft. Der Cardigan ist eine Schnitt von Fadenkäfer, stark an der Front abgewandetl. Der ist fast 5 Jahre alt. Wo ich den Stoff gelauft habe…keine Ahnung mehr 🙂

4 Antworten auf „Der Kolding“

  1. Also Strickfehler habe ich auf deinen Fotos nicht erkannt. Der Schal ist riesig, da kann man sich ja komplett drin einwickeln wie in einen Quilt. Die Farben sind schön und passen zu dir.
    Im Prinzip finde ich die Regeln des MMM gut. Man kann ja auch einfach zum Schal ein schonmal gezeigtes, aber selbstgenähtes anderes Kleidungsstück anziehen, dann erfüllt man die Regeln.
    LG Gabi

    1. Liebe Gabi, dass freut mich, dass die Fehlerchen vlt. nur mir ins Auge fallen. Der MMM hat seine Regeln und Regeln sind wichtig. Nach solanger Strickzeit wollte ich dem Projekt einen eigenen Beitrag gönnen 🙂 LG Deine Claudia

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