Pullover von Arne und Carlos

Im zweiten Halbjahr 2023 strickte ich sehr lange sehr konsequent an einem Projekt. Dem Weihnachtspulli für meinen Mann. Die Wolle dafür hatte ich bereits Weihnachten 2022 gekauft und da lag sie nun….die falsche Wolle für das richtige Projekt.

Wie immer fangen wir beim Anfang an. Das wird sicher ein längerer Artikel, also nehmt euch ein Kaffee oder Tee zur Hand.

Alles fing 2022 damit an, dass sich mein Mann einen Pullover zu Weihnachten 2023 wünschte. Immerhin hat er rechtzeitig Bescheid gesagt. Das Muster hat er sich im Internet selbst gesucht. Das muss er allein machen, dafür hat mein Mann eine zuklare Vorstellung von der Kleidung, die er trägt. Ausgesucht hat er sich den Pullover von Arne und Carlos.

Der Pullover wurde im Rahmen einer Charity Aktion für das Rote Kreuz Norwegen designt und verkauft. Inwiefern der Erlös immer noch an das Rote Kreuz geht, konnte ich nicht herausfinden.

Das Modell ist Unisex konzepiert und von den Brustmaßen ergab die Größe eine S bei meinem Mann. Die Anleitung gibt es auf norwegisch, dänisch und englisch. Das hat mich zunächst nicht abgeschreckt und auch jetzt muss ich sagen, lassen sich englische Anleitungen wirklich gut stricken und Google Translate hat vieles sogar „richtig“ übersetzt.

Hier der fertige Pulli vor dem Verpacken für den Weihnachtsbaum.

Im Wollladen in Radebeul bin ich dann zwischen den Jahren 2022/2023 shoppen gegangen. Sie waren gerade umgezogen und ich wollte den Laden gern unterstützen. Ursprünglich schwebte mir die Cool Wool von Lana Grossa zur Umsetzung vor, und die hätte mit der Maschenprobe etwas besser gepasst. Aus dem Laden gegangen bin ich dann mit der Katja Meriono Aran (52% Schurwolle und 48%Acryl) in den Farben 69 und 48.

Erst bei genauer Betrachtung im Juni 2023 musste ich feststellen, dass das Garn eigentlich nicht zum Projekt passt. Die Maschenprobe ist 16M zu 20R (mit 5er Nadeln) und vorgeschlagen wir norwegische Wolle mit einer Maschenprobe 24M zu 30R (mit 3er Nadeln). Das wäre mit der Cool Wool genau hingekommen. Man muss sagen, da bin ich richtig falsch beraten wurden. Nur ein was: Die Verkäuferin hat offenbar für sich umgerechnet und mir ausreichend Wolle mitgegeben. Das ist lobenswert. Heute 2024 würde mir das nicht mehr passieren.

Da hatte ich Angst, die Wolle reicht nicht. Am Ende ist nur das grau übrig geblieben (und das letzte Knäul muss ich noch anreißen)

Meine Maschenprobe ergab 16M zu 22R. Und damit fing das umrechnen an. Es lebe der Dreisatz. Wer also mit der Katja Meriona Aran oder einer anderen dickeren Wolle, den Pulli stricken möchte, dem nenne ich hier gern die Werte für die Größe S. Ich habe als 146M angeschlagen und im Verlauf 4 Maschen zugenommen. Das über 33cm.

Eine weitere Herrausforderung war das stricken von unten nach oben. Auch das war mein erstes Mal. Es ging auch bis zu den Schultern gut, dann reichten meine Skills nicht aus, um entsprechend anzupassen und so strickte ich stumpf nach Anleitung (was ja bei der Maschenprobe nicht geht). Das hat zur Folge, dass der Pulli an den Schultern zu eng sitzt. Was nach soviel Arbeit echt blöd ist.

Aber nach einander: Nach dem Oberkörper ging es weiter mit den Armen. Hier habe ich 32M angeschlagen und dann 18M zugenommen (2 M aller 2,5 cm 9 Mal wiederholt).

Bei der Rundpasse musste ich zunächst ausrechnen, wie Breit das im Orginal gedacht war und wie breit es bei mir wird. Daraufhin habe ich in den Armen und Körper angepasst und früher mit dem Muster begonnen, damit es von den Proportionen passt. D.h. für die Ärmel nach 40 cm und beim Körper nach 33cm mit dem Mustersatz begonnen.

Das zusammenführen ging dann mit ein bisschen Gehirnschmalz ganz gut. Ich hatte echt Sorgen, dass ich den Musterverlauf nicht treffe, aber ihr seht ja. Das hat geklappt.

Da war ich schon echt stolz auf mich

Ab hier habe ich regelmäßig „Hilfsleinen“ eingezogen, falls irgendetwas schief geht. Und es ging schief, nicht nur einmal. Zunächst musste ich die Raglanabnahmen umrechnen und dann die Anzahl der Runden, über die ich zunehme. Für meine S ergab das: 30 Runden 14 Wiederholungen und somit eine Reduktion von 242M auf 140M.

Mal gut, dass ich Hilfsleinen hatte. Hier hatte ich den Mustersatz verschoben. Also alles geribbelt und nochmal.

Das Muster sieht weiterhin vor, dass man den Halsausschnitt im Vorderteil tiefer arbeitet als im Rückteil. Ich bin ehrlich. Ich habe nicht ganz verstanden, wie das gehen soll ohne große Löcher zu produzieren (die ich nachträglich zugenäht habe). Und das sieht man am Ergebnis auch. Der Halsausschitt ist zu hoch geworden, aber die Schultern hätten sich sonst nicht geschlossen (da hier schon zu viele Abnahmen in den Armen waren….). Hier war mein Wissen nicht mehr genau genug, um Anpassungen vorzunehmen, also bin ich sehenden Auges kurz vor Ende ins Strickverderben gefahren.

Am Ende hat der Pulli so seine Schwäche auf den letzten Metern bekommen. Auch das Spannen nach dem Waschen hat leider nicht viel gebracht (da ist eindeutig zu viel Acyl drin). Der beste Mann der Welt trägt ihn dennoch mit stolz und hat in zu dein Weihnachtfeiertagen allen gezeigt.

Auch am 2.Januar wurde der Pulli noch ausgeführt.

Mein Fazit: Ich würde den Pulli gern nochmal mit Wolle stricken, die dafür vorgesehen ist, um zu schauen, wie es eigentlich hätte sein können 🙂 Aber nicht gleich. Später mal…irgendwann.

Habt´s fein. Eure Claudia

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