Hochzeitsmantel – Mantel 115 Burda style 1/2022

Die Hochzeit ist ja schon im April gewesen, aber ich kann euch sagen: Die Nachbereitung nimmt ähnlich viel Zeit in Anspruch, wie die Vorbereitung. So kamen die Bilder vom Standesamt auch erst vor einem Monat und da war ich noch Mitten im #dessewalong beschäftigt. Der ist nun rum und ich schaffe es dieses Jahr zum ersten Mal am MeMadeMittwoch teilzunhemen.

Was hätte ich euch gern hochprofessionelle Fotos von meinem Hochzeitsmantel geliefert. Die Gelegenheit war ja mega günstig. Die Fotografin eh gebucht. Das Styling perfekt. Nun ja, wir hätten diese Fotos vor der Trauung machen sollen…hätten…denn danach waren unsere Kinder nicht der Meinung, dass man für ein Foto mal kurz abgesetzt werden kann. Daher gibt es nur ein einziges Bild von mir und meinem Mantel an diesem Tag ohne meine Kinder oder andere Gästen an meiner Seite. That´s life.

Wer meinem Blog und dem Podcast folgt, kennt die Entstehungsgeschichte schon ein bisschen. Im Dezember schlug ich das neuste Magazin der Burda style auf (die Hochzeitsvorbereitungslaune war aufgrund neuster Coroanzahlen im Keller) und sah ihn. Den Mantel, den ich zu meiner Hochzeit tragen wöllte.

Diese Bilder haben mich so geflasht.

Ich verwarf zunächst den Gedanken: „Eh, es ist nicht mehr viel Zeit, wie willst du so ein Projekt bis dahin noch stemmen und ein geeigneten Stoff hast du auch nicht.“ So verging Weihnachten und ich dachte an das gute Stück nicht mehr.

Im Januar sah ich den Stories von Juni Design den perfekten Stoff von Studio Walkie Talkie. Ein Double Face in petrol-weiß mit silber Faden. Mein Herz blieb kurz stehen und ich sagte zu meinem Mann: „Ich habe den perfekten Stoff, für den Mantel!“

Exotic Wave von Stuido Walkie Talkie

Ganze 6 Meter bestellte ich (und später nochmal 1,5 Meter), um mein Projekt vom Hochzeitsmantel umzusetzen. Auf Grund des Double Face, wollte ich den Mantel auch nicht füttern, so schien mir das Projekt bis Mitte April realistisch umsetzbar.

Es brauchte drei Nähewochenenden, um das Ziel zu erreichen:

Bei der digitalen AnNäherung organisiert von Alexandra Gerull konnte ich den kompletten des Zuschnittes erledigen (davor habe ich begleitetetes Schnittmusterabpausen gemacht). Dabei schnitt ich allerdings das Rückenteil nicht gegengleich zu…meine Laune war am Tiefpunkt. Aber die Frauen bauten mich auf und motivierten mich, schonmal mit dem Rest anzufangen. Das war mega gut, sonst hätte ich das ganze Projekt nicht rechtzeitig fertig gestellt. So entstanden an dem Wochenende ein Großteil der Versäuberungen mittels Overlock, Bindebänder, der Kragen und die ersten Raglannähte, sowie die Entscheidung, dass es für meine Kleine Maus eine Mini-Variante geben wird.

Das zweite Nähwochenende fand live in Dresden statt. Hier organisiert Katharina von Creative Momente in regelmäßigen Abständen Nähwochenende für Ortsansässige (das war ich ja mal und daher darf ich mit dabei sein). Der nachbestellte Stoff war in der Zwischenzeit angereist, so dass ich den zweiten Teil des Rückens richtig zuschneiden konnte. So wuchs der Mantel zusammen und beim Nähen kam die Entscheidung, dass ich die Innen-Nähte mit Schrägband einfassen möchte. So bestellte ich bei Katlen (Fabrikara Dresden) 20 Meter petrolfarbenes Baumwollschrägband. Um an alle Stellen gut ranzukommen, stellte ich das Nähen am Mantel erneut ein und verwendete die restliche Zeit mit dem Zuschnitt der Mini-Variante (Mantel Veruschka aus einer alten Ottobre Design Kids). Oh, es gab aber tatsächlich hier die erste grobe Anprobe und Lisa @frauluchs passte die Ärmelweite am Handgelenk für mich an. Sonst saß das Teil echt gut.

Erste Anprobe in Dreden

Und dann kam unser erstes Göttinger Nähtreffen und ich hatte immer noch das Mantelprojekt. Zu diesem Wochenende gab es zusätzlich eine kleine Spendenaktion im Dorfe, und wir Näherinnen beteiligten uns mit Leseknochen und anderen kleinen Nettigkeiten.

20 Meter Schrägband wollten verarbeitet werden

Ich reiste nur mit dem Mantelprojekt an…schließlich wollten 20 Meter Schrägband verarbeitet werden. Es hat sich übrigens sehr gelohnt, dass Schrägband vorzuwaschen. Es hat stark ausgeblutet. Hier ein paar Eindrücke vom Vernähen:

Eindrücke zum 1. Göttinger Nähtreff findet ihr hier.

Und dann war es auf einmal so weit. Der Mantel war fertig. Kennt ihr das, wenn ein Projekt soviel Zeit braucht, dass man ganz verdattert ist, wenn es dann fertig ist? So ging es mir jedenfalls.

Und dann war er fertig und ich glücklich

Am Schnitt habe ich nichts wesenltiches verändert, außer, dass ich den Mantel ungefüttert genäht habe, an der Ärmelweite ein bisschen reduziert (aber nur, weil ich wusste, dass ich es als Hochzeitsmanteltrage und demzufolge ein Platz für ein langärmliches Untstück brauchte) und alles mit Schrägband eingefasst habe. Hatte ich erwähnt, dass ich alle Kanten und Säume per Hand mit einem Blindstich versäubert habe….nein…nun ja….auch das war der purer Wahnsinn.

Der Mantel für die Reese ist dann auch noch entstanden und ging blitzschnell im Vergleich zu meinem Stück.

Nun ist die Hochzeit vorbei. Er hat mir an dem sonnigen, aber mit 16 Grad doch kühlen Aprilsamstag volle Dienste geleistet. Seit dem hängt er leider im Schrank.

Danke an alle Mitnäherinnen für eure lieben Worte, Motivationsrufe und die tollen Gespräche.

Und nun Vorhang auf, für die anderen Teilnehmenden des MeMadeMittwoch Juli 2022.

20 Antworten auf „Hochzeitsmantel – Mantel 115 Burda style 1/2022

  1. Vermutlich ist das einer der häufigsten Fehler, der jedem schon passiert ist. Toll, dass du trotzdem durchgehalten hast, denn das Ergebnis lässt sich wirklich sehen. Sehr schön!
    Liebe Grüße
    Tina

  2. Oh, wow, allerherzlichsten Glückwünsch – zum Ja und zum Mantel! So schön! Ich habe mich vor zwei Jahren ja auch zu einer solchen Kühnheit hinreißen lassen und war megahappy, als ich das gute Stück dieses Jahr erstmals wieder richtig brauchen konnte. Also: Nicht verzagen; die Zeit für solche Stücke kommt! Ich hoffe, dass Dich dieses Traumteil mindestens so lange begleitet wie Dein Mann :)!
    Herzlich: Charlotte

  3. Was für ein traumschöner Mantel! Perfekt für jeden Anlass – und die Zeit kommt schneller als man meint, dass man wieder warme Mäntel braucht …
    Liebe Grüße von Doro

  4. Wow, großartig. Da hast du wirklich den perfekten Stoff gefunden und ich finde es super, dass du trotz der Hürden zu diesem tollen Ergebnis gekommen bist. Wenn sich keine „passenden“ Gelegenheiten finden, mach es wie Küstensocke im Abendkleid: ab damit in den Supermarkt zum Sekt kaufen!

    1. Hallo Kathrin, na für den Supermarkt wäre es mir doch zu schick, aber ja, ich hoffe auch auf ein paar Einladungen zum Hochzeiten, Empfängen o.ä. im Herbst. LG deine Claudia

  5. Du hast dir einen tollen Mantel für deinen besonderen Tag genäht. Vielleicht ergibt sich irgendwann die Gelegenheit, ihn wieder aus dem Schrank zu befreien.

    LG, Heike

  6. Ein ganz ganz toller Mantel, den ich bereits auf all deinen Hochzeitsfotos auf Instagram sehr bewundert habe. Ich hoffe, du kannst ihn auch im Alltag noch ab und an tragen und wirst lange Freude an ihm haben.

    LG Miriam

    PS: Danke auch für den immer wieder unterhaltenden Podcast. Ich höre immer gerne rein.

    1. Hallo Carola, ja, es hat sich etwas gezogen und dann wollte ich es ja auch gern im Rahmen des MedMadeMitwoch veröffentlichen, nun ja und so zog es sich etwas 😉 LG deine Claudia

  7. Wenn man sich mal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann zieht man es auch durch, trotz aller Widerstände 😃. Das kenne ich gut. Und die ist mit dem Mantel ein echtes Highlight gelungen. Er erinnert mich an Filme wie Dokto Schiwago, irgendwie russisch und mondän. Genau das richtige für eine Hochzeit. Glückwunsch!
    Schade nur, dass solch aufwendiger Teil im Alltag eher weniger Einsatzmöglichkeiten findet.
    LG Anke

    1. Liebe Anke, ja, so ist das mit den ganz besonderen Teilen. Sie leben mehr im Schrank als am Körper. Mal sehen, was aus dem Teil wird 🙂 Ich werde berichten.
      Hatte eh mal überlegt vlt. einmal imJahr einen Blogartikel dazu zu machen, welche Kleidung sich als tragbr und gut erwiesen hat und welche vlt. auch nicht. Mal sehen.
      LG deine Claudia

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